Donnerstag, 21. April 2016

 

 

 

Sind wir noch zu retten ?

Wir können es nicht mehr verschleiern, es ist viel zu offensichtlich, es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen unseren Essgewohnheiten und die Krankheiten, die uns plagen. Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf Probleme, Fettsucht und viele anderen Krankheiten versucht man medikamentös oder operativ zu bekämpfen, anstatt an unseren Gewohnheiten anzuknüpfen.

 Wir sind umgeben von Institution und Angeboten, die uns die Symptome abnehmen wollen, damit wir keine Verantwortung für uns, unser Leben und schlussendlich für andere übernehmen wollen. Dass das nicht gut gehen kann zu mindestens auf längere Zeit war mir klar, denn die Symptome kommen zurück, wenn auch in einer anderen Stellen des Körpers und dann hat man auf einmal Kopfschmerzen, anstatt Magenbeschwerden und fragt sich warum. Wir haben in unserer westlichen zivilisierten Gesellschaft gelernt auf physiologische Gründe und Ursachen zu vertrauen und haben die psychischen Aspekte immer mehr in den Hintergrund gerückt, ich meine wer würde noch annehmen, dass man bei einer vollen Nase wirklich die Nase voll hat?

 Der Arzt und Psychotherapeut Rüdiger Dahlke beschreibt diesen faszinierenden Zusammenhang zwischen Körper und Seele, der als Psychosomatik bekannt ist, sehr ausführlich in seinem Buch ,, Krankheit als Weg“ und erörtert da wie Krankheiten auf psychischer Ebene entstehen und sich dann im Körper weiter somatisieren. Ich möchte hier nicht den ganzen Inhalt des Buches wiedergeben, jedoch können wir uns die Kernaussage, und zwar dass Krankheiten einen tieferen Sinn haben als nur den Physiologischen, immer wieder vor Augen führen und mit diesem Phänomen lassen sich dann auch unsere übermäßigen Essgewohnheiten erklären. Wir sind gestresst, ausgebrannt, ständig unterwegs, ständig von einem Termin zu dem Nächsten, wir haben die Süße und den Sinn des Lebens verloren, wir sind eine Gesellschaft, die es geschafft hat sich so sehr von sich zu entfremden und die Rationalisierung so sehr in den Mittelpunkt zu stellen, so dass wir gar nicht mehr wissen wer wir sind. Was würden sie auf die Frage: ,,Wer bist du?“, antworten ? Möglicherweise mit ihrem Namen, ihrem Alter, ihrem Job bzw. ihrer Tätigkeit, würden sie sagen ich bin Bäcker, Bankkaufmann,Ingenieur oder Jurist ? Dann darf ich sie beglückwünschen, sie sind genau so sozialisiert und konditioniert wie der Rest der Bevölkerung, denn was würden sie mir für eine Antwort geben, wenn all diese Rahmenbedingungen wegfallen würden, wenn es keinen Job, Namen und Alter mehr gäbe ? Hätten sie möglicherweise keine Antwort ? Würden sie ins Überlegen und Grübeln kommen ? Wären sie verzweifelt auf die Suche gegangen etwas zu finden, um dann im Nichts zu landen ? Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn sie wissen es nicht anders und ich weiß es auch nicht anders, wir alle wissen es nicht anders weil wir nichts anderes kennen, als das was uns vorgelebt wird, als das was wir von Kindesbeinen an beigebracht bekommen haben.

 Der Hacken bei der ganzen Sache ist, dass andere große Mächte in dieser Welt diesen Zusammenhang erkannt haben, sie haben verstanden, wie sehr wir unser Ego aufbauen, sie kennen unsere Ängste vor dem Nichts und können diese gekonnt ausnutzen, um Profit aus der ganzen Sache zu ziehen. Haben sie sich nie über das ganze Marketing und die ganze Werbung gewundert ich meine was sagt der Satz :,,Trinke Fanta lebe bunter aus“, aus? Ist unser Leben grau ? Brauchen wir dafür ein Getränk mit voll raffinierter industriellen Zucker, damit unser Leben an Farbe und Lebensfreude gewinnt ? Merken sie noch was ? Merken wir noch was ? Oder sind wir schon voll im Zauber der Fabeln der Lebensmittelindustrie ? Wenn sie dem nun glauben geschenkt haben was ihnen die Werbung erzählt hat kann es sein, dass sie nach einer kurzen Weile einen kleinen Schock erleben, und zwar, dass mein Leben doch nicht bunter ist und dass ich etwas anderes und neues brauche, um wieder glücklich zu werden. Erkennen sie den Teufelskreis ?

 Sie werden sich den nächsten Gegenstand anschaffen, um dann zu erkennen, dass sie etwas neues brauchen und so weiter, so etwas ist auch als der zyklische Konsum bekannt, der von uns Konsumenten lebt und sich nährt, denn ansonsten würde unser ganzes Wirtschaftssystem auseinanderbrechen, wie schade auch ….


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