Sonntag, 25. Oktober 2015

Brieffreundschaft mit einem Mörder ?

Der Mensch hat als Mensch seinen vollen Wert, ganz unabhängig von seinen Taten

Wir verurteilen Mörder zum Tode, weil wir uns als unfähig bewiesen haben die Problematik an der Wurzel anzupacken anstatt sie auszulöschen, und stellen uns somit auf einer Stufe mit dem Mörder und nun stellt sich diese eine Frage: Darf der Staat sowas ? Einem Menschen auf ,,humanerweise" eine Nadel in den Oberarm spritzen nur um ,,Gerechtigkeit" für das Volk zu schaffen ? Ist diese Denkweise nicht zu sehr Utilitaristisch und vergisst dabei unsere Moral und unsere Menschlichkeit? Meine Antwort ist nein der Staat darf sich nicht mit einem Mörder auf eine Stufe stellen nur um Rache und angebliche Gerechtigkeit auszuüben.

In diesem Beitrag möchte ich jedoch nicht die Todesstrafe diskutieren,falls du dich dafür interessiert werde ich dir einen Link zu einem anderen Beitrag am Ende da lassen, sondern euch eine wunderbare Art und Weise vorstellen um mit einem Todeskandidaten in Kontakt zu treten und einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu schauen.

Die Initiative gegen die Todesstrafe in Deutschland bietet allen Menschen, die volljährig sind, die Möglichkeit an eine Brieffreundschaft mit einem zu Tode verurteilten Menschen, aus der USA, zu beginnen. Man sollte sich vor so einer Entscheidung natürlich überlegen, ob man die Zeit, Energie und auch die volle Verantwortung aufbringen, um so eine Brieffreundschaft für längere Zeit aufrecht zu erhalten. Man sollte sich auch ins Gewissen holen, dass der Todeskandidat irgendwann hingerichtet werden kann, und das kann auch zu einem großen Schock führen. Diese Brieffreundschaft soll als Hilfe für den Todeskandidaten dienen und nicht als Eigennutz verwendet werden. Man kann durch so eine Freundschaft dem anderen vermitteln, dass er als Menschen seinen vollen Wert in sich trägt, und zwar ganz unabhängig von seinen Taten. Ich persönlich habe noch keine Brieffreundschaft mit einem Todeskandidaten aufgenommen, da ich momentan noch 17 Jahre alt bin und es denn Todeskandidaten auch nicht gestattet ist eine Brieffreundschaft mit einer Minderjährigen aufzunehmen, da dies zu verschärften Maßnahmen im Todestrakt führen kann und ich diese Konsequenz nicht auf mich nehmen kann und daher noch ein paar Monate abwarten werde. Ich persönlich bin auf die Idee gekommen als ich den Film ,,The Dead Man Walking" geschaut habe, wo ein Todeskandidat einer Nonne einen Brief schreibt und diese ihm bis zu seiner Hinrichtung seelisch begleitet und ihm mentale Unterstützung leistet.

Ist so eine Freundschaft in der Wirklichkeit möglich?

Diese Frage sehe ich als berechtigt an, denn oft wird uns in Filmen etwas versprochen, was sich dann in der Wirklichkeit nicht beweisen lässt. Meine Antwort lautet, dass es auf einen selbst ankommt, und zwar wie man die Sache angeht und welche Intention und Absicht dahinter steckt. Das WIE ist hier wichtiger als das WAS. Einige Beispiele wie das von Lena Niethammer oder Gabi Uhl, die sogar mit zu gesehen hat wie ihr Brieffreund hingerichtet wurde liefern Bewiese für eine Brieffreundschaft in der Wirklickeit. Ich werde euch einen Beitrag zu den Beiden unten einmal verlinken. So eine Brieffreundschaft kann sehr schnell auf eine emotionale Ebene laufen, gerade wenn man seit Jahren viel Kontakt miteinander hat, und ich will hier auch niemanden empfehlen nur mit dem Verstand zu denken, da ich sowas bei so einem Fall auch nicht als besonders sinnvoll ertrachte. Ich denken jeder würde individuell mit dieser Sache umgehen, und daher will ich jeden ermutigen, der die ehrliche Absicht hat dem Gefangenen mit seinen Briefen seelisch und mental zu unterstützen, so eine Brieffreundschaft einzugehen.  



Informationen zu einer Brieffreundschaft :http://www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de/brieffreunde.html


  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen