Sonntag, 13. Dezember 2015

Der Identitätsverlust durch die Schule

Identität ? Was ist das ?

Wir identifizieren uns mit den unterschiedlichsten Dingen, Schmuck, Kleidung, Charaktereigenschaften,Freunde, Familie, Gefühle, Gedanken u.s.w. Ich könnte hier noch eine Liste von Dingen aufzählen, jedoch ist dies nicht die Absicht meines Eintrags. Wir werden von externen Einflüssen also unserer Umwelt, insbesondere die soziale Umwelt, mehr oder weniger beeinflusst,egal ob wir es wollen oder nicht, denn die meisten Menschen leben ja nicht in Isolation. Jetzt stellt sich die Frage welche Rolle unser Schulsystem bei diesem Identitätsverlust spielt ? Sind wir als Schüler in unsere Meinungsbildung wirklich so frei, wie es uns in unserer schönen Demokratie vorgespielt wird ? Können wir als Schüler überhaupt autonom entscheiden ? 

Unsere Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit wird in den meisten Fällen von dem Schulministerium  in Form eines Lehrplanes und Erwartungshorizontes vorgelegt. Wir kriegen bei jeder Klausur exakt vorgesagt was wir wie zu schreiben haben. Wer sich dieser Regel wiedersetzt muss mit Punktabzügen rechnen. Die meisten Schüler, ich schließe mich übrigens nicht aus, unterwerfen sich diesen Vorgaben, um eine möglichst gute Note zu erhalten. Sie kennen es nicht anders und ahmen das nach, was andere in diesem System ,,gut" machen. Sie sind wie Fische, die tagtäglich im weiten Meer nach Essen für ihr Überleben suchen müssen, jedoch vergibt sich im Meer nicht nur Futter, sondern auch Gefahren. Die Fische warten also ab bis jemand den ersten Schritt macht und die Masse mitzieht, da diese Masse den Fischen eine gewisse Art von Sicherheit vermittelt. Die Fische handeln nach dem Motto:,, Wenn die Anderen das machen muss das schon irgendwie richtig sein". Die Schüler sind in dem Fall kein bisschen vernünftiger als die Fische, denn sie unterwerfen sich der Masse, um irgendwelche Informationen zu verstärken, die sie in den meisten Fällen nicht einmal selbstständig hinterfragt haben. 

Wer sich als einzelner Fisch (oder selbstständiger Schüler) für einen anderen Weg entscheidet und anfängt das Prinzip der Anpassung zu hinterfragen, muss mit Sanktionen von dem System und Gefahren im Meer rechnen, die ihm als selbstständiger Fisch erscheinen werden. Dem eigenständigen Schüler wiederfährt das gleiche. Er fängt an die Lehrpläne, sinnlosen Unterbrechung, die Zentralisierung, Massenverdummung und das Konsumwissen zu hinterfragen und wird ganz schnell merken, dass diese Art der Denkweise in diesem System nicht gerne gesehen ist. Wenn er oder sie in einer Klausur anfängt selbstständig zu denken und dies auch zu Papier bringt muss er oder sie mit Punktabzügen rechnen, denn diese Art der Darstellung entspricht nicht dem Erwartungshorizont und diese Art von Wissen wurde nicht im Unterricht besprochen, also ist auch irrelevant. Diese Behauptung können, wie die Anderen über das Schulsystem auch, übertrieben klingeln, jedoch enthalten sie viel mehr tiefere Wahrheit, wenn man anfängt selbstständig darüber nach zu denken.  

Wir haben angefangen unser eigenständiges Denken und unsere Vernunft gegen Zahlen (Noten ) auszutauschen und auch wenn dieser kurzfristige Erfolg für einen kurzen Zeitraum Glücksgefühle hervorruft, wird unsere Seele diese Last nicht mehr lange tragen. Es ist an die Zeit gekommen, dass wir aus diesem Gefängnis ausbrechen, was uns die Gesellschaft für unseren Verstand gebaut hat. Wir können nicht mehr zusehen wie unsere Identität zum Gunsten des Wohlstandes verloren geht. Wir sind zu Zahlen geworden in diesem System, die weder eine Persönlichkeit besitzen noch daran interessiert sind eine eigene Persönlichkeit aufzubauen. Wenn wir anfangen Dinge in diesem System kritisch zu hinterfragen können sie nichts mehr machen, denn genau so wie sie unsere Identität beraubt haben, können wir uns unsere Identität zurückholen.

,,Der gewöhnliche Mensch hat keine eigene Meinung. Er ist auch nicht daran interessiert, sich durch Lernen und Nachdenken eine eigene zu bilden, sondern findet lieber die seines Nachbarn heraus, um sie sklavisch zu übernehmen. " -Mark Twain


 

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