Montag, 28. Dezember 2015

Fehlt es uns an Erfahrung ?

Was das sture Auswendiglernen mit den jungen und kreativen Köpfen macht !

In der Schule lernen wir eine Menge Formeln und Strukturen, die wir bulimisch zu nächsten Leistungsüberprüfung auswendiglernen sollen ! Doch woran liegt es, dass viele Schüler trotz Abitur nichts mit ihrem Leben anfangen können ? Dass sie persönlich unterentwickelt sind ? Dass sie es nicht mal schaffen Banalitäten im Alltag zu meistern ? Die Antwort lautet der Mangel an Erfahrung ! Allein der Gedanke, dass unser Körper für das Jagen und Sammeln ausgelegt ist, und wir stundenlang gezwungen werden sitzend in einem Raum zu sein, sollte uns nachdenklich machen ! Krankheiten wie Depression, Übergewicht,Organversagen lassen sich oft auf eine Mangelbewegung und eine Mangelernährung zurückführen, die von diesem stressigen Systemalltag unterstützt wird.

Die Schüler lernen ihr Vertrauen und ihre Verantwortlichkeit in Formeln zu stecken und in Qualifikationen, die ihnen schon irgendwie ein glückliches Leben beschaffen werden. Eigenverantwortung und Eigeninitiative ist selten zu sehen. Wie auch, wenn einem nichts anders vorgelebt wird ? Spätestens wenn Schüler zu einem Erwachsenen heranwachsen und sich z.B eine eigene Wohnung anschaffen wollen, um eigenständig zu leben, werden sie merken (Ich schließe mich übrigens nicht aus) wie abhängig sie von Instutitionen sind, die ihr Leben bestimmt haben. Doch muss es so weit kommen, dass diese Abhängigkeit in einem Konsumwahn wie er in unserer heutigen Gesellschaft gelebt wird übergeht? Nein ! Wenn wir von der Schule öfter in das reale Leben konfrontiert werden und auch Eigenverantwortung übernehmen, verinnerlicht sich diese Handlung viel mehr als das sture Auswendiglernen von Formeln. Man könnte den Kindern z.B ein besseres Nahrungsbewusstsein beschaffen, wenn man ihnen beibringt eigenes Gemüse zu pflanzen und ihnen vor Augen führt wie die Massenproduktion von Fleisch eigentlich abläuft. Man könnte sie dazu motivieren vor der ersten Stunde und vielleicht nach der Mittagspause zusammen eine Achtsamkeitsübung durchzuführen wie die Atmenmedidation, um die Konzentration und die innere Ruhe zu schärfen. Man könnte sie motivieren Tagebuch zu führen, um seine Emotionen wahr zu nehmen und bewusster mit ihnen umzugehen, und in der weiterführenden Schule später den Schülern beibringen wie man eigene Werte und Prinzipien konstruieren kann. Man kann ihr Körperbewusstsein mit mehr vielfältigen sportlichen Aktivitäten stärken. Viel mehr sollte die Bewegung kontinuierlich den ganzen Tag ablaufen, anstatt sie in die sowieso schon zu kurzen Sportstunden zu schieben. Laufen in der Natur oder ein einfacher Spaziergang können schon genügen, um den Geist der Schüler mit dem Körper zu verbinden. Kindern sollte an die Wechselwirkung von Seele und Körper näher rangeführt werden, indem z.B Diskussionsstunden einführt wo man entsprechende Beispiele findet und versucht daraus Muster zu erkennen. Schüler sollten Allgemein in der Theorie mit viel aktuelleren und für sie fassbaren Themen wie Klimawandel, Terrorismus, Faschismus , Diskriminierung und vielen anderen aktuellen Themen konfrontiert und informiert werden. Aus diesen Stunden kann dann eine Diskussion folgen, wo die Kinder lernen Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Man könnte ebenfalls das Bewusstsein für soziale Interaktionen stärken, indem man z.B das Mitgefühl durch Mitgefühlsmeditation oder durch offene Kommunikation miteinander stärkt. 

Insgesamt kann man sagen, dass unsere Schulen viel mehr Praxis zur Verinnerlichung brauchen, ich meine was bringt es einem stundenlang Bücher über Fitness zu lesen, und dabei nicht einmal die Hantel in die Hand zu nehmen ? Erfahrung schafft durch das Erleben nun mal eine viel effektiver und bessere Verinnerlichung, als das sture Auswendiglernen. Wir sollten allmählich kapieren, dass wir nicht bessere Menschen werden, wenn wir im Philosophieunterricht 20mal den kategorischen Imperativ von Kant aufsagen ! 


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